Firnisse

Der Firnis von Gemälden – ein klarer, dünner Abschlussüberzug, der von Maler aufgetragen wurde – kann sich im Laufe der Jahrzehnte farblich verändern. Dies äußert sich in dem »typischen« Gilben, Verbräunen oder Nachdunkeln von Gemälden. Ist das Erscheinungsbild eines Gemäldes all zu stark verändert kann eine Abnahme des Firnis sinnvoll sein. Diese Maßnahme ist in jedem Fall von einer Reinigung  – das heißt der reinen Entfernung von oberflächlichem Schmutz – zu unterscheiden.

 

Eine Firnisabnahme ist stets unter Berücksichtigung des Gemäldezustandes und seiner Originalität in jedem Einzelfall abzuwägen. In der Regel ist der Einsatz von Lösemitteln notwendig. Diese sind immer mit Fachkenntnis anzuwenden, um die Farben der Malere oder andere Bildbestandteile nicht zu schädigen.

Firnisabnahmen werden Schritt für Schritt unter stetiger Kontrolle und gegebenen Falles unter zu Hilfenahme des Mikroskops durchgeführt.

Barockes Damenportrait, unbekannter Künstler, 18. Jh.: Detailaufnahme vor und nach der Abnahme des stark vergilbten Firnisses.

Fritz Beckert, dat. 1929:

Zwischenzustand während der Firnisabnahme.

Portrait Gottlob Heinrich von Minckwitz von Christian Ferdinand Hartmann (1830): Detailaufnahme vor und nach der Firnisabnahme.